Parallel und in Verschränkung mit der sozialstaatlichen Armutsbekämpfung
hat sich ein spendenbasiertes und auf Freiwillige aufbauendes System der
Armenhilfe etabliert: In der "Neuen Mitleidsökonomie" geben Tafeln oder
andere Initiativen überschüssige Waren an eine wachsende Zahl bedürftiger
Personen weiter. Millionen nutzen diese Angebote, um über die Runden zu
kommen. Was als kleine Initiativen und lokale Angebote der Hilfe begann, ist
mittlerweile ein System der Linderung von Armut geworden, das mit der Logik
professioneller sozialstaatlicher Hilfe bricht.
Auch die Wohnungslosenhilfe bietet an zahlreichen Stellen auf Versorgung
ausgerichtete Hilfen an, die auf Spenden von außen angewiesen sind.
Gleichzeitig haben die hilfesuchenden Menschen keinen Anspruch auf diese
Hilfen.
Wir wollen über die Grenzen und Grauzonen in der Arbeit mit wohnungslosen
Menschen zwischen Almosenverteilung und professioneller sozialer Arbeit
reden. Wie können wir Versorgung anbieten und gleichzeitig unserem
Anspruch gerecht werden, Hilfen bereitzustellen, die verlässliche
Perspektiven für wohnungslose Menschen eröffnen?
Veranstalter
Ansprechperson
Karlstr. 40
79104 Freiburg